Der Bauernhof 13
„Böser Hund“, schimpfte Anja mit gespieltem Ernst.
Barry schien sich nicht sicher zu sein, ob sie das ernst meinte oder nicht. Aber schließlich trollte er sich enttäuscht.
Anja ging zum Hof zurück und überlegte, was sie alles tun konnte. Sie begann mit dem Abwasch, wedelte mit dem Staublappen durchs Haus und kehrte dann zusammen. Sie nahm ihre Schmutzwäsche zusammen und ging dann in Karinas Zimmer, um nach ihrer Kleidung zu sehen.
Erwartungsgemäß hatte Karina nicht so viel Wäsche herumliegen. Trotzdem nahm sie Anja zu ihrer eigenen Wäsche und suchte nach der Waschmaschine.
Es fand sich keine, so dass Karina nichts anderes übrig blieb, als heißes Wasser zu nehmen und die Wäsche so zu machen, wie es die Frauen vor hundert Jahren taten. Leider hieß das auch, dass es wesentlich länger dauerte als geplant. Sie musste nun ja nicht nur die Wäsche in die Maschine stopfen und einzuschalten, sondern sie musste die Wäsche einseifen, schrubben und spülen, dann auswringen und dann noch an die Leine hängen.
Als das geschafft war, ging sie in die Küche zurück und bereitete einen süßen Hefeteig vor.
Dann fiel ihr ein, dass Anja immer das Holz für den Kamin holen musste, also erledigte sie auch das.
Zum Schluß putzte sie das Bad und wischte die Böden.
Als sie alles geschafft hatte, kam gerade Karina nach Hause, just als Anja den Hefeteig zu einem Laib Brot geformt hatte. Der Herd knisterte schon und war bereit, das Brot aufzunehmen.
„Hallo Süße, ich seh schon, du warst richtig fleißig hier im Hause“, lobte Karina ihre Kusine. Die wurde ein wenig rot ob des Lobes, war zugleich aber auch mächtig stolz auf sich. Sie wollte aber auch ihrer Kusine ein Kompliment machen und erkundigte sich deshalb: „Sag mal, was habt du und Max alles geschafft?“
„Ja, wir waren auch fleißig. Ich habe das ganze Geäst des Baumes aufgearbeitet und dann hat Max die Äste hierher transportiert. Ich bin richtig froh, dass ich ihn hab. Dann müssen wir das Holz nicht auch noch herum schleppen. Da mach ich gerne noch die Stallarbeit für ihn zusätzlich.“
Damit nahm sie Anja das Backblech ab und schob es in den Ofen. Auf Anjas fragenden Blick erklärte Karina:
„Mit dem Holzherd ist es etwas schwerer, zu backen. Das sollte jemand übernehmen, der das schon gemacht hat. Schließlich hast du dir so viel Mühe gegeben damit, dann sollte es nicht verbrennen, oder?“
Anja nickte zustimmend. Da es noch eine ganze Weile dauern würde, bis sie das frische Brot genießen konnten, beschlossen die beiden Frauen, zuerst noch die Stallarbeit zu erledigen.
Also trieb Anja die Kühe in den Stall, während Karina die Bullen übernahm. Anja wurde ein wenig geil, als sie die vollen Euter der Kühe hüpfen und baumeln sah. Aber auch die Ärsche zogen immer wieder ihre Blicke auf sich.
Als alle Tiere wieder in ihren Ställen waren, holten die beiden Bäuerinnen die Kühe aus ihrem Stall und brachten sie in den Melkraum.
Dabei fiel Anja eine ältere Kuh auf. Sie war zwischen 40 und 50 Jahre alt, hatte lange, rote Haare und ihr Körper war ein Traum. Sie war schlank, aber nicht dünn, ihre Euter hingen leicht, aber bei weitem nicht so, wie es in ihrem Alter eigentlich üblich war. Ihre Nippel waren wenigstens 2 Zentimeter lang. Während die Kuh an der Melkmaschine hing, wurde sie von Anja gestreichelt und massiert.
„Gefällt dir Gigi?“, wurde sie von Karina aus ihren Gedanken gerissen. Anja erschrak, denn sie wusste, dass sie keine persönlichen Gefühle für die Tiere haben sollte. Wie sollte sie ihrer Kusine antworten?
„Ja, ihre Haar- äh, Fellfarbe gefällt mir“, gab sie deshalb ausweichend zur Antwort.
„Anscheinend nicht nur die Fellfarbe“, grinste Karina und strich über Anjas Hand, die ihrerseits die Zuchtspalte von Gigi erkundete.
„Nun ja, äh, ich…, ich wollte nur wissen…, weil….“, stotterte Anja.
„Ach, du brauchst mir nichts vor zu machen. Die Kuh macht dich an, richtig?“, wollte Karina nun wissen.
„Na ja, schon. Irgendwie“, gab Anja zu.
„Also wie gesagt, mit meinem Vieh darfst du nicht spielen“, stellte Karina noch einmal fest, „Aber du kannst sie mir abkaufen, wenn du willst. Dann kannst du mit ihr machen, was du willst.“
„Danke für das großzügige Angebot, aber wovon soll ich dir das bezahlen? Und wo soll ich sie dann unterbringen?“, überlegte Anja laut.
„Keine Sorge. Gigi kann in ihrer vertrauten Umgebung bleiben. Und der Kaufpreis besteht einfach darin, dass du mir, für sagen wir, ein Jahr verpflichtend hilfst“, schlug Karina vor.
Anja ging es nun beinahe zu schnell:
„Wirklich? Kann ich das so einfach? Muss ich da Gigi nicht fragen?“