P+1 Ap. 20.
P+1 Ap. 20.
„ Komm, diese Geschichte muss ich dir unbedingt erzählen, setz dich zu mir, mein Freund. Also, ich habe da etwas mit einem Rabbi. Vor einigen Jahren, es sind jetzt schon über zwanzig, da interessierte ich mich plötzlich für das Judentum. Na ja, ich will ehrlich sein, ich war zufällig an der großen Synagoge vorbeigelaufen und da hatte mich das Gefühl überkommen, dort unbedingt mal hinein gehen zu müssen.
Ich betrat also den mächtigen Sakralbau, der von außen so unscheinbar aussieht. Innen überrascht er einen mit großzügiger Architektur und viel Licht.
Und dann sah ich ihn zum ersten Mal.
Er stand direkt neben dem Schrank, in dem die Thorarolle aufbewahrt wird und unterhielt sich mit einem alten Mann. Nicht besonders groß war er, aber breit gebaut, eher stämmig als muskulös wirkend, mit unglaublich breitem Kreuz, das seine schwarze Anzugjacke um die Schultern spannen ließ und dem runden Filzhut, unter dem dichte schwarze Locken hervorquollen, ein fast dreieckiges Gesicht mit leuchtenden, dunklen Augen, einer Nase, die leicht gebogen ist, mit schmalem, eleganten Nasenrücken und der Mund, der damals im noch kurzen Vollbart noch gut zu sehen war, volle Lippen, die feucht glänzten, da er gerade mit der Zunge drüber gefahren war. Der war hier der Rabbi, das war mir sofort klar. Er strahlte so eine starke Autorität aus, er hätte alles von jedem dort verlangen können, die Leute hätten bedingungslos gehorcht.
Ich war vom ersten Moment an fasziniert von ihm.
Der alte Mann, mit dem er gesprochen hatte, entfernte sich und der Blick des Rabbi traf mich. Er musterte mich, legte den Kopf schief, dann lächelte er kurz. Ich war wohl auf Anhieb richtig eingeschätzt worden, er wusste, wonach mir der Sinn stand. Ein kurzes Nicken in Richtung einer Raumecke, dort erkannte ich einen Durchgang.
Er lief los, verschwand im Dunkeln und wenig später folgte ich ihm.
Hinter dem Durchgang begann eine Treppe, die nach unten ins Untergeschoß der Synagoge führte. Dort endete sie vor einer Tür, in deren Rahmen jetzt der Rabbi stand und mir winkte. Ich ging hindurch und er schloss die Tür hinter mir.
Sofort griff er mir an die Schulter und drehte mich zu sich um.
„ Ich bin Mosche,“ sagte er nur und auch ich nannte meinen Vornamen. Mosche, ha, so hatte er sich genannt, als er Rabbi wurde, sein wahrer Name ist Gregor. Den verwende ich jetzt und nur den, wenn wir uns sehen.
Er hatte sofort gespürt, dass wir das Gleiche suchten und so hielten wir uns auch nicht mit langen Vorreden auf.
Er öffnete meine Hose, zog sie runter und drehte mich wortlos um. Ich spürte, dass er auch seine Hose öffnete und merkte, wie sie zwischen uns nach unten glitt. Schon spürte ich ihn, wie hart er schon war! Ziemlich lang, aber nicht besonders dick war das, was sich da an mich presste.
Ohne Vorwarnung drang er ein. Das war schmerzhaft, denn er hatte sich nur mit ein wenig Speichel befeuchtet. Schmerzhaft wars, aber auch gut.
Schnell waren seine Stöße, fordernd. Er hatte keine Zeit zu verlieren. Es dauerte auch nicht lange, da versteifte er sich, seine Hände krampften sich in meine Oberarme, so dass ich dort nachher rote Flecken hatte und er biss mich in den Nacken. Dort zeichneten sich seine Zähne ab, als ich mich abends im Spiegel betrachtete. Ich trug zwei Tage einen Rollkragenpullover.
Er stöhnte kurz auf und ich konnte das Pulsieren in mir spüren.
Schon zog er sich aus mir und hatte von irgendwo einen Stofffetzen in der Hand, womit er sich abwischte.
Ich lächelte ihn ein wenig enttäuscht an, aber er zuckte nur mit den Achseln. „ Tut mir leid, ich habe mit so etwas gar keine Erfahrung, das kam so über mich… Danke.“
Er legte wieder den Kopf schief: „Was wolltest du in der Synagoge?“
„Das weiß ich eigentlich nicht wirklich. Irgendwie hatte ich den Impuls, hier hinein zu kommen. Na ja, jetzt wissen wir beide, wieso.“
„Ich muss gehen. Komm wieder, bitte. Ich bin jeden Tag hier, außer Samstag, du weißt ja, Sabbat.“
Mit diesen Worten drehte er sich um und war schon zur Tür hinaus. Ich überlegte, ob ich mich selbst bis zum Ende bringen sollte, endschied mich aber dagegen, später zuhause wollte ich die Erinnerung richtig genießen, ganz ohne die Gefahr, entdeckt zu werden.
Ich zog mich also wieder an und verließ das Gotteshaus durch die Vordertür. Der Rabbi stand mitten im Raum und war schon wieder im Gespräch mit einigen Mitgliedern seiner Gemeinde. Er sah aber zu mir rüber und ein kurzes Lächeln erhellte sein Gesicht. Das machte einen richtig schönen Mann aus ihm.
Kaum eine Woche später war ich wieder in der Synagoge. Wieder trafen wir uns in dem Zimmer unter dem Gebetsraum. Auch diesmal ging alles sehr schnell, allerdings war er diesmal bereit, nachdem er sich wieder in aller Schnelle erleichtert hatte, mir wenigstens mit seiner Hand zu helfen. Auch ich war schnell soweit und schon kurz drauf wischte er meine Spritzer vom Boden.
Während wir uns wieder richtig anzogen meinte er. „Komm doch morgen Abend zu mir zum Essen. Meine Frau ist für ein paar Tage mit den Kindern zu ihren Eltern gefahren, wegen der Ferien, wir wären ganz ungestört.“
Er nannte mir die Adresse und ich sagte gern zu.
Eine Mahlzeit stand auf dem Tisch, aber er hielt es nicht bis nach dem Essen aus, sondern zog mich nach kurzer Begrüßung auf den dicken Teppich, der auf dem Boden ausgebreitet lag.
Es war herrlich diesmal. Er war zwar immer noch ausgehungert, sein Körper schrie regelrecht nach mir, aber er legte uns auf die Seite und versuchte, sich Zeit zu lassen, so dass wir diesmal schafften, gemeinsam zu kommen. Er keuchte mir ins Ohr und saugte an meinem Ohrläppchen, als er kam und gleichzeitig schoss es aus mir. Ermattet sanken wir rücklings nebeneinander liegend auf den Teppich.
Gelöst und entspannt stand er auf um den Teppich zu trocken, damit keine verräterischen Spuren zurück blieben.
Es wurde ein schöner Abend, wir aßen gut und unterhielten uns, als würden wir uns schon ewig kennen, über alles und nichts. Bis tief in die Nacht saßen wir zusammen. Ich erkannte, wie sehr er sich nach einem Mann gesehnt hatte, mit dem sich über alles austauschen konnte. Als ich ihm das sagte, wurde er ganz still, versank ein wenig ins Grübeln, dann stimmte er mir zu und fragte, ob ich dieser Mann sein wollte, obwohl wir niemandem davon erzählen dürften.
Das würde mir schwerfallen, das wusste ich, aber ich wollte ihn nicht aufgeben, irgendetwas zog mich mit aller Macht zu ihm, also stimmte ich zu.
So wurde ich also zum interessierten Laien, der das Judentum studieren wollte. Den Mitgliedern des Rates erklärte er das so. Tatsächlich vermittelte er mir auch einen guten Einblick in die Religion. Auch wenn ich selbst kein gläubiger Mensch bin, ich zähle mich zu keiner Religion, so waren doch vor allem die geschichtlichen Aspekte des Judentums für mich faszinierend und ich hörte ihm gern zu, wenn er voller Inbrunst von den Jahrtausenden der langen Reise des jüdischen Volkes berichtete.
Nach einiger Zeit trafen wir uns allerdings nicht mehr in der Synagoge außer zu Studienzwecken. Er hatte ein Apartment in einem Hochhaus im Zentrum, genauer gesagt ein Loft in der obersten Etage. Davon wusste niemand in der Gemeinde, auch seine Frau nicht. In das Hochhaus gab es einen geheimen, zweiten Eingang, so dass ich in Haus gelangen konnte, ohne gesehen zu werden. Und zwar muss man ins Nachbarhaus gehen, dort in den Keller. Da gibt es ganz hinten eine Holztür, die immer verschlossen ist. Aber ich bekam einen Schlüssel. Den selben Schlüssel brauchte man, wenn man, durch die Holztür und dann deinen kurzen Gangentlang gelaufen war und vor dem Aufzug stand. Die Aufzugstür ließ sich nur mit dem Schlüssel öffnen. Innen war dann ein weiteres Schloss, in den der Schlüssel wiederum passte. Drehte man nun im Urzeigersinn an dem Schlüssel, etwa eine Vierteldrehung, so schlossen sich die Aufzugstüren und der Aufzug beförderte einen direkt bis nach oben in das Penthouse. Niemand sonst konnte der Aufzug anhalten oder zusteigen, jeder Bewohner des Hauses hatte einen anderen Schlüssel, der ihm den Zugang zu seiner eigenen Etage erlaubte.
Dort oben waren wir total ungestört und verbrachten wunderbare Abende. Teilweise übernachteten wir dort sogar gemeinsam, ehe er sich immer kurz vor dem Morgengrauen anzog und nach Hause aufmachte. Ich schlief meist noch ein wenig und ging dann später. Außer uns beiden habe ich nie jemand anderen in der Wohnung gesehen, aber irgendwer war wohl doch immer da gewesen, es war alles immer blitzblank geputzt, es standen auch oft frische Blumen auf den Tischen und im Kühlschrank befand sich immer irgendwas Leckeres.
So ging das dann fast zwei Jahre. Wir hatten eine super Beziehung ohne aneinander gebunden zu sein, aber mit der Zeit merkte ich, dass es gerade das war, was mir schwer fiel. Ich war wahnsinnig eifersüchtig auf seine Frau, auch wenn er mir immer wieder erzählte, dass sie kaum noch Sex miteinander hatten, und wenn, dann nahm er sie von hinten und dachte dabei an mich, wie er versprach. Zwar tröstete mich das nur wenig, aber mehr konnte er nicht geben, das war mir klar. Er hätte nicht nur seinen Beruf aufgeben müssen, sondern auch sein ganzes soziales Umfeld verloren. Also fügte ich mich in mein Schicksal und genoss, was ich bekommen konnte.
Doch das war schneller vorbei, als ich mir hätte vorstellen können.
Ich war mit ein paar Freunden nachts unterwegs gewesen, wir hatten einiges getrunken und verließen gerade eine Bar, als wir einem hochrangigen jüdischen Gemeindemitglied praktisch in die Arme liefen, der mich natürlich sofort erkannte und auch ohne seinen Geist besonders anstrengen zu müssen, unsere Gruppe als Schwule erkannte. Auf seine direkte Frage, ob ich zu der Gruppe gehören würde und auch schwul sei, antwortete ich, ohne nachzudenken: „Natürlich, haben Sie das nicht gewusst?“ Dann lachte ich und wir zogen weiter. Schon ein paar Minuten später hatte ich den Vorfall vergessen
Aber das Ratsmitglied hatte nichts vergessen. Das bekam ich zu spüren, als ich das nächste Mal, einige Tage später gegen Abend die Synagoge betrat.
Jeder der Anwesenden schaute hoch, als ich reinkam, wirklich jeder, sogar die Jungen, die in einer Seitennische die Thora lernten.
Dann ging alles ganz schnell. Einige Männer standen auf und kamen auf mich zu, unter ihnen auch der Rabbi. Der packte mich am Arm und drehte mich zu sich: " So was wie dich wollen wir hier nicht. Du bist unrein in den Augen Gottes und auch in unseren. Also raus hier und zwar schnell."
Erst wusste ich gar nicht, was das sollte, dann aber erinnerte ich mich an den Abend vor einigen Tagen und an das versteinerte Gesicht des Ratsmitgliedes.
Da wurde mir schnell klar, dass ich in Gefahr war, wenn es mir nicht gelang, mich schnell aus dem Staub zu machen.
Schon fingen die jüngeren unter den Männern an, mich zu schubsen. Ich versuchte, schnell zur Ausgangstür zu laufen, da traf mich ein harter Schlag am Hinterkopf.
Mir wurde einen Moment schwarz vor Augen und ich stolperte. Bevor ich jedoch auf dem Boden aufschlagen konnte, wurde ich an den Haaren gepackt und brutal hoch gerissen. Schläge und Tritte prasselten auf mich ein, so dass ich mich schließlich nur noch krümmte und schrie. Da packte mich jemand an der Schulter und stieß mich durch das Ausgangsportal. Ich fand mich auf der dunklen, regennassen Straße wieder, wo ich noch einige Tritte in den Bauch einstecken musste. Der Letzte, daran erinnere ich mich, der kam von ihm, dem Rabbi, das war der, der am meisten schmerzte, nicht körperlich, inzwischen war ich irgendwie taub, nahm alles verschwommen wahr, aber der letzte Tritt, den bekam ich glasklar mit und eine Welle seelischen Schmerzes zog über mich hinweg, brannte in meinem Innersten .
Nun ließen sie endlich ab von mir, ich lag gekrümmt im Dreck und Tränen liefen mir übers Gesicht, wo sie sich mit dem Blut meiner aufgeplatzten Augenbraue und dem Dreck der Straße mischten.
Eine ganze Weile lag ich da, schluchzte ab und zu, dann ebbte der gröbste Schmerz langsam ab und ich schleppte mich irgendwie nach Hause.
Dort verkroch ich mich die nächsten Tage einfach, starrte nur die Zimmerdecke an, ging nicht ans Telefon, meldete mich bei niemandem.
Allmählich heilten die Wunden, auch die Schmerzen im Bauch durch die Tritte vergingen, nur die Wunde in meiner Seele heilte nicht. Ich hätte das alles gar nicht schwer genommen, hätte der Rabbi nicht mitgemacht, und das noch an vorderster Front. Das hätte ich weggesteckt, als die Tat religiöser Eiferer angesehen und vielleicht wäre ich sogar zur Polizei gegangen und hätte das angezeigt.
Das er mir absichtlich so weh getan hatte, dass konnte ich nicht begreifen.
Aber irgendwann wurde es Frühling, die ersten warmen Tage kamen und da bekam ich eine Postkarte. Darauf stand nur: P+1 Ap. 20.
Allerdings war es eine, auf der die Synagoge abgebildet war. Also, das war mir klar, konnte sie nur von Rabbi Gregor stammen.
Mit ein wenig Nachdenken war mir schnell klar, was der merkwürdige Text bedeuten sollte: Im April feiern Juden das Passahfest, das musste das P bedeuten, also einen Tag nach Passah im Appartement, so bezeichnete er immer sein Loft um 20. Uhr
Er wollte mich sehen! Mir zuckten Bilder durch den Geist, wie er mir mit einer Meute Schläger in der Wohnung auflauerte, von dort gäbe es für mich kein Entrinnen.
Aber ich wusste, ich würde trotzdem hingehen, ich wollte ihn sehen, egal was passiert war.
Also machte ich mich einen Tag nach dem Passahfest auf zu dem Haus, in dem sich das Loft befand, durch den Keller zum Aufzug und nach oben.
Die Aufzugstür öffnete sich oben und ich hielt den Atem an. Ich blickte mich um. Von den befürchteten Schlägern war nichts zu sehen.
Da stand er, allein, wie immer in seinem schwarzen Anzug, obwohl es heute dafür eigentlich etwas zu warm war, das weiße Hemd am Hals zwei Knöpfe weit geöffnet, so das ein wenig seines dicht gelockten schwarzen Brusthaares zu sehen war, kein Hut diesmal, den hatte er abgenommen, er hing an der Garderobe, das Haar zerzaust, als ob er sich gerade mit der Hand durchgefahren wäre.
Im Aufzug hatte ich überlegt, ich müsste eigentlich sauer sein und verletzt, aber diese Gefühle waren der Erwartung des heutigen Abends gewichen. Ich freute mich darauf, ihn zu sehen, egal was gewesen war. Komisch oder? Aber so ist das mit den Gefühlen, sie lassen sich nicht kontrollieren.
Er kam auf mich zu und ergriff meine Hand, sagte erst mal nichts. Auch ich schwieg, lächelte leicht. Dann nahm ich meine andere Hand und strich ihm sanft über den dichten Bart auf der Wange. Er ergriff die Hand und drückte sie fest in den Bart, küsste sie. Da sah ich ihm das erste Mal in die Augen und erschrak. Die lagen in tiefen Höhlen, waren schwarz umrandet. Er sah tieftraurig aus.
„Du weißt, warum ich tun musste, was ich dort tat, nicht wahr?“ flüsterte er. Dass ich das bejahte, war wichtig für ihn, das konnte ich spüren. Ich nickte und lächelte: „Hättest gerne etwas weniger fest zutreten können.“ Er nickte, senkte den Kopf. Da fiel auch der letzte Rest Groll von mir ab und ich lachte befreit: „Komm, jetzt lass uns den Abend genießen und nicht mehr daran denken.“
Er sah mich erstaunt an, dann nickte er. „ So viel Zeit haben wir jetzt nicht mehr miteinander, dass wir sie mit Vorwürfen und Ärger verschwenden können.“ erklärte ich ihm.
Wir setzten uns an den Tisch, den Rotwein hatte er schon geöffnet, jetzt goss er ihn in zwei schöne große Gläser. Langsam entspannten wir innerlich. Er hatte etwas zu Essen vorbereitet, das holte er und wir aßen schweigend, irgendwie zufrieden mit der Anwesenheit des Anderen.
Kaum hatten wir die Teller beiseite geschoben, strich er mit über die Hand und blickte zur Couch hinüber. Ich verstand, lächelte und setzte mich auf das glatte Leder. Er öffnete meine Hose und begann, mich zu stimulieren, was nicht wirklich nötig war, denn ich hatte ja seit ich die Karte erhalten hatte mich auf ihn gefreut und war dementsprechend erregt. Schnell hatte er auch seine Hose geöffnet und heruntergezogen. Er kniete sich vor mich hin, nahm sich in die Hand und zeigte sich mir in voller Pracht. Schnell war meine Hose ganz ausgezogen und ohne zu zögern setzte ich mich auf seinen Schoß, so dass er fast von alleine in mich eindrang. Er stöhnte auf und schnell fanden wir einen gemeinsamen Rhythmus. Sein Mund war offen und er atmete schwer, es würde wohl nicht lange dauern. Ich presste meine Lippen auf seine und unsere Zungen trafen sich. Seine ragte stocksteif in die Höhe und ich ließ meine darum kreisen. Schon fasste er mir an die Hüften und rammte sich mit aller Macht in mich rein. Zwei, drei harte Stöße noch, dann blies er die Luft in Stößen aus der Nase aus und ich spürte, wie er sich verkrampfte. Er pulsierte in mir, ergoss sich und entspannte sich kurz darauf. Ich lehnte mich zurück, damit er mich ebenfalls befriedigen sollte, aber er machte keine Anstalten dazu. Also griff ich selbst zu und nach einigen Strichen spritzte meine Ladung zwischen uns heraus, viel davon ging in sein herrliches Brusthaar, wo es glitzernde Tropfen bildete. Ein Spritzer traf ihn sogar auf der linken Wange. Er zuckte ein wenig, wischte ihn mit dem Finger auf, sah ihn an, dann steckte er den Finger in seinen Mund und leckte ihn genüsslich ab.
Dann saßen wir noch lange miteinander nackt auf dem Sofa. Immer wieder streichelte er meine Brust, meine Beine und Arme. Auch ich hatte immer wieder das Bedürfnis, ihn anzufassen und nicht den Eindruck, es wäre ihm nicht recht.
Irgendwann schließlich gingen wir rüber ins Schlafzimmer, aber da waren wir dann beide zu müde, um irgendetwas anderes zu tun, als eng umschlungen zu schlafen.
Als ich dann mit der Morgendämmerung aufwachte, war er schon gegangen, da war ich ein wenig traurig, aber ich wusste natürlich, wie diskret er sein musste und was für ein Risiko er eingegangen war, sich wieder mit mir zu treffen. Also beschloss ich, das so zu akzeptieren, zog mich an und ging ebenfalls.
Seit dem bekomme ich immer jedes Jahr im Frühling eine Postkarte mit einem jüdischen Motiv, immer mit dem selben Text: P+1 Ap. 20.
Und vor einer Woche habe ich wieder eine bekommen, und, na ja, Passah war gestern vorbei!“
„Du triffst dich also heute Abend wieder mit ihm?“
„ Ja und ich weiß auch schon genau, wie es sein wird, es läuft jetzt jedes Mal gleich ab:
Wenn sich die Aufzugstüre öffnet, dann steht er von seinem Stuhl am Esstisch auf. Er ist immer schon vor mir da und hat uns etwas zu trinken vorbereitet. Er kommt zu mir herüber, läuft ganz steif und angespannt. Wenn er mir in die Augen sieht, fangen seine Augen an zu strahlen. Es ist, als würde das Leben in sie zurückkehren. Er ergreift meine Hand und drückt sie, ein kurzer Kuss und ein geflüstertes Hallo. Alles an ihm ist sehr steif und verkrampft.
Dann greift er mir unter die Arme und hebt mich hoch. Ich lasse mich zum Bett herüber tragen, und genieße seine starken warmen Oberarm und Brustmuskeln. In den letzten Jahren sind sie sogar noch etwas mehr geworden.
Er legt mich auf das frisch bezogene Bett, dreht mich um und zieht meine Hose nach unten. Die letzten Male habe ich immer eine angezogen, die etwas weiter war, so dass sie sich leicht hinunter ziehen lässt.
Dann gibt es für ihn kein Halten mehr. Er wirft sich auf mich, hat auch seine Hose nach unten gezogen. Würde ich mich jetzt wehren, er würde mich einfach vergewaltigen. Aber ich will ihn, sehne mich nach seinem Körper, seinem Geruch sogar.
Zum Eindringen bleibt ihm keine Zeit, das wissen wir inzwischen beide. Ich spreize meine Beine und er schiebt sich einfach dazwischen, reibt sich ein wenig an mir. Dann ist er schon so weit. Er stöhnt heftiger. Die Töne, die er ausstößt, hören sich nicht wirklich lustvoll an, eher nach Schmerz. Er gehorcht rein körperlichen Befehlen. Jetzt schreit er, kaum eine Minute, nachdem wir angefangen haben, kann nicht mehr halten und ich spüre, wie mir sehr viel Heißes, Flüssiges auf mich spritzt und es an mir herunter läuft.
Das Stöhnen wird leiser, langsam entspannt er sich. Hat ein Tuch in der Hand, trocknet mich ab. Dann dreht er mich um und gibt mir einen langen Kuss. Jetzt ist er bei mir auch geistig angekommen.
Wir fangen an zu reden. Er erzählt von seiner Frau und was die Kinder so machen, die sind inzwischen erwachsen und führen ihre eigenen Leben. Ab und zu erzählt er auch mal was von Gemeindemitgliedern, aber das wird immer seltener. Die, die ich kannte, sind oft schon gestorben oder weggezogen. Sorgfältig vermeidet er, über all jene zu sprechen, die an dem Abend dabei gewesen waren, er will die Stimmung nicht trüben, will, dass ich vergesse, was da war.
Immer steht etwas zu Essen in der Mikrowelle, die er jetzt anschaltet. Ich weiß nicht, ob er das selbst mitbringt oder ob sein dienstbarer Hausgeist die Mahlzeit für uns vorbereitet.
Wir essen gemütlich, dann gehen wir rüber zu der Couch, meist mit Rotweingläsern in der Hand, die wir auf das kleine Beistelltischchen neben der Lehne abstellen. Kaum sitzen wir, legt sich seine Hand auf meinen Oberschenkel und rutscht schnell höher. Ich öffne meine Hose und ziehe sie hinunter. Sofort greift er sich, worauf er gewartet hat. Hält mich fest und beugt sich vor. Sein Mund schließt sich um mich, ich fühle die Wärme und die Feuchtigkeit seiner Lippen. Er dreht seinen Unterleib etwas, so dass ich sehen kann, wie er hart von ihm absteht, die pralle dunkelblaue Spitze glänzt. Ich greife zu und reibe sanft hin und her. Einige Zeit beschäftigen wir uns so mit einander, dann hält er meine Hand fest und sein Kopf bewegt sich schneller auf und ab, bis ich es nicht mehr halten kann und mich in seinen Mund ergieße. Er stöhnt laut auf und leckt an mir, bis nichts mehr kommt. Dann nimmt er sich selbst in die Hand und schon Augenblicke später schießt es aus ihm heraus und Schuss auf Schuss trifft auf das helle Leder der Couch.
Wir reinigen uns, ziehen uns wieder an, dann trinken wir gemütlich den Rotwein und unterhalten uns.
Später gehen wir irgendwann schlafen, und wenn ich dann am Morgen aufwache, ist er gegangen und ich muss wieder ein ganzes Jahr warten, bis ich ihn wiedersehe. Das tut weh, aber irgendwie genieße ich das auch, zu wissen, dass da jemand ist, der mich jedes Jahr auf Neue will.