Meu fado (4)
Mitten in der Bewegung erstarrte er. Überrascht. Aus seinem nassen Haar tropfte Wasser auf seine Schultern und dann auf den Teppichboden des Hotelzimmers. Sie lag auf dem Bett, grinste ihn an, zupfte dabei an der kleinen Schleife, die sich genau in der Mitte ihres schwarz-roten Balconetts befand.
„Ich wusste gar nicht, dass man unter der Dusche pfeifen kann.“
„Und ich wusste gar nicht, dass ich die Tür offen gelassen hatte.“
„Hattest Du nicht. Hat mich 20 Euro gekostet.“
„Schade.“ Spöttisch griente er zurück und begann, sich mit dem Badetuch die Haare zu trocknen.
„Wieso?“
„Für die 20 Euro hätte ich in der Lobby auch einen Glenlivet bekommen. Und Du mich nach dem Schlüssel fragen können.“
Nach einer ersten Verunsicherung fühlte er sich wieder einigermaßen Herr der Lage. Er tupfte bedächtig über seine Schultern, dann seine Brust und den flachen Bauch, betrachtete sie dabei, wie ihre Augen seinen Bewegungen folgten.
Ihr Grinsen wurde breiter, als ihr Blick zwischen seinen Beinen hängen blieb.
„Freust Du Dich nicht, mich zu sehen, Ben?“
Sie zog das oben liegende Bein an. Erst jetzt fiel ihm auf, dass sie halterlose, hauchzarte Nylons trug, die in Stilettos mit gefährlich dünnen Absätzen endeten. Bevor sein Blick wieder diese langen Beine hinaufwandern konnte, konzentrierte er sich darauf, seine Seite abzutrocknen.
„Wie kommst Du nach Lissabon?“
„Flugzeug?!“
„Bah! Sehr witzig!“ Das zusammengeknüllte Badetuch flog ihr an den blond gelockten Kopf. „Du weißt genau, was ich meine.“
„Igitt, ist das feucht!“ Mit missbilligendem Blick schupste sie das Frotteetuch vom Bett. „Die Agentur meinte, ich sollte mich hier mal nach neuen Motiven umschauen.“
„Und dann suchst Du Dir so’n alten Sack wie mich aus? Ich fühle mich geschmeichelt.“
Ohne hinzusehen wußte er, dass sie ihm die Zunge rausstreckte. Dann sagte sie:
„Christina hat mir erzählt, dass Du wieder im Lisboa bist. Und Eli war so nett, mir eine Ersatzkarte für Dein Zimmer rüberzuschieben. … Die willst Du doch jetzt nicht im ernst anziehen?“
Ihre geschwungenen Brauen hoben sich missbilligend über ihre blaurauen Augen, als sie die schwarzen Boxershorts in seiner Hand sah.
„Miriam, gib einem alten Mann die Chance auf eine Henkersmahlzeit, bevor Du ihn vernascht.“
„Ach komm… Wenigstens einen Kuss. Es war ein langer Flug. Und nicht ein netter Mann zum Flirten an Bord.“
Sie robbte zum Fußende seines Betts und spitzte ihre Lippen, linste dabei unter ihren Liedern zu ihm hoch. Die Art, wie sie dabei ihren Busen auf ihre gekreuzten Arme abstützte, ließen diese Geste ganz und gar nicht kindisch wirken. Erst recht nicht, wenn sie dabei ihren runden Po schwenkte, wie um mit einem imaginären Schwanz zu wedeln.
„Als ob es bei einem Kuss bleiben würde …“ Ben ließ sich Zeit. Aber dann trat er doch näher an das Bett, ließ sich langsam vor ihr auf die Knie nieder. Das breite Lächeln auf ihren himbeerfarbenen Lippen signalisierten ihn mehr als deutlich, wie richtig er damit lag. Vielsagend warf er seine schwarzen Shorts hinter sich, griff mit der freien Hand in ihren Nacken und genoss den Kitzel der ersten Berührung ihrer Lippen.
„Ich muss mal mit Eli ein ernstes Wort reden… später.“
„Später!“ Sie reckte sich hoch. Ein zartrosa Nippel rutsche dabei über den Rand des knappen BHs, hart, von einem geschwollenen Vorhof umsäumt und genau auf ihn gerichtet.
„Das nenne ich mal ein hartes Argument, hm?“
Mit einer schnellen Handbewegung streifte sie den zarten Stoff unter beide Brüste.
„Hattest Du nicht Hunger?“
„Du Biest!“
Er sah in diese großen, blau-grauen Augen, die ihn kess und voller Erwarten anstrahlten, hörte ihr heiser gehauchtes „Feuer“, während er sie mit einer Leichtigkeit in seine Arme zog, die ihn selbst überraschte. Er stand nun mit dieser großen Frau, die ihre Arme um seinen Nacken geschlungen hatte, fühlte ihren schlanken Körper, der sich fordernd an ihn schmiegte und verlor sich in ihren wilden Küssen. Hände tasteten, ein Schenkel glitt an seine Hüfte, sanfte Führung, überraschend sich teilender Stoff und dann Hitze, die seine Eichel umfing, begleitet von einem Biss in seine Unterlippe. Seine Hände krallten sich in ihren festen Arsch, hielt sie fest, während sein Becken ein Eigenleben zu entwickeln schien. Dieses sagenhafte Gefühl, wie sich ihre enge Vagina um seinen Schwanz noch zusammenzuziehen schien.
„Wo warst Du so lange!“ Ihr Ausdruck wechselte zwischen einem strahlenden Lächeln und etwas, das jenseits eines lustvollen Schmerzes lag. Mit jedem Stoß seines Beckens, jedem tieferen Eindringen, zeichnete sich eine steile Falte zwischen ihren Brauen ab, öffnete sich ihr Mund weit und ihr raues Stöhnen nahm seine ganze Wahrnehmung ein, das scharfe Zischen, wenn sie die Luft einsog. Er sah ihr in die Augen, die keinen Moment auswichen, direkt in ihn hineinblickten, tief. Ihre Hand glitt an seiner Schläfe zu seinem Mund, ein Daumen drängte sich zwischen seine Lippen, in seinen Mund. Seine Bewegung wurde langsamer und er fühlte, wie sie ihren Beckenboden rhythmisch anspannte.
Sie glitten auf das Bett, eng umschlungen, wilde Küsse austauschend. Er fühlte ihre spitzen Brüste auf seiner Haut, ihre Nässe, die seine Schenkel hinablief. Alle Wahrnehmung konzentrierte sich nur noch auf dieses Gesicht über ihm, den intensiven Rhythmus ihrer Körper und das ekstatische Gefühl, das in dem Anblick ihres Gesichts seinen Anfang nahm und sich durch seinen ganzen Körper fortzusetzen schien. Ihre Schenkel spannten sich um seine Taille. Er fühlte ihr Vibrieren, spürte, wie ihre krampfenden Vaginalmuskeln seinen Schwanz herausgleiten ließ, das konvulsive Zusammenziehen ihrer Bauchmuskeln, sah, wie sie ihren Kopf mit fliegenden Haaren in den Nacken warf, die Augen fest geschlossen, ihr Mund aufgerissen zu einem stummen Schrei. Seine Hand griff sein hartes Glied, drängte es zwischen ihre pulsierenden Schamlippen und schnellte seine Eichel immer wieder durch diese feuchte Spalte, ließ sie gegen ihren Lustknoten klatschen. Miriam schrie auf, starrte ihn mit weit geöffneten Augen an und plötzlich fühlte er den heißen Schwall ihrer Ejakulation auf seinem Bauch. Zuckend ließ sie sich auf ihn fallen, stieß dabei seinen Schwanz tief in sich. Ben bäumte sich auf, schlang seine Arme um sie, überwältigt von einem Orgasmus, der alles zu verschlingen schien.